13.01.2020
| Stiftung Rheinische Kulturlandschaft www.rheinische-kulturlandschaft.de
Im Mittelpunkt des Projektes „Unkraut vergeht nicht - stimmt nicht!“ der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft steht die Bewahrung der biologischen Vielfalt seltener heimischer Ackerwildkräuter. Denn auf der Roten Liste gefährdeter Pflanzenarten Deutschlands finden sich derzeit mehr als 90 Pflanzenarten der Äcker, allein im Rheinland gelten mehr als 75 Ackerwildkrautarten als gefährdet. Bei diesen Wildpflanzen handelt es sich oft um kleinwüchsige, bunt blühende Arten, die in ihrer Lebensweise an traditionelle Ackerbauformen angepasst sind. Anders als ertragsmindernde „Problemunkräuter“ stellen sie i.d.R. keine Konkurrenz für Ackerbaukulturen dar, können jedoch Agrarökosysteme in vielerlei Hinsicht bereichern. So tragen vielfältige Ackerwildkrautgesellschaften u.a. zum Schutz vor Erosion und zur Fixierung von Stickstoff bei, reduzieren die Dominanz konkurrenzstarker Beikräuter und können die Anfälligkeit von Kulturpflanzen für Schaderreger vermindern. Zugleich profitiert die Fauna der Offenlandschaften von einem großen Ackerwildkrautspektrum, das als Nahrungs-, Brut- und Rückzugshabitat für zahlreiche, oft ebenfalls selten gewordene Tierarten dient. Hierzu gehören Insekten, Spinnen und Feldvögel, die ihrerseits vielfältige Ökosystemfunktionen wie die Regulation von Schaderregern und die Bestäubung von Wild- und Kulturpflanzen erfüllen. Nicht zuletzt bereichern farbenfrohe Ackerwildkräuter das Landschaftsbild und steigern somit die Erholungsfunktion der Agrarlandschaften.
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