24.11.2020
| Nationalpark Harz
Als im Dezember 1989 der Brocken wieder zugänglich war bot sich dem Betrachter ein erschreckendes Bild. Der höchste Berg im Mittelgebirge Harz glich einer militärischen Festung. Er war großflächig versiegelt und von einer 3,5 m hohen Betonmauer umgeben.
Dennoch war von Beginn an geplant, die Flächen des waldfreien Bergplateaus mit in den Nationalpark Hochharz zu integrieren. Daher stand fest, dass es zur vorgesehenen Renaturierung der devastierten Brockenkuppe keine Alternative geben kann.
Mit der Gründung des Nationalparks Hochharz wurde trotz massiver Nutzungsansprüche die Grundlage für den Rückbau überflüssig gewordener Gebäude sowie versiegelter und völlig devastierter Flächen geschaffen (vgl. KARSTE & SCHUBERT 1997).
So wurde bereits 1990 mit der Umsetzung der geplanten großflächigen Renaturierung begonnen. Es wurde die Brockenmauer abgebaut und der Kalkschotter entfernt. Gleichzeitig wurden 1990 Versuchsflächen angelegt um zu zeigen, dass sich nach Entsiegelung, auf ehemals betonierten Flächen, eine Bodenvegetation spontan entwickeln kann.
Nachdem die russischen Streitkräfte den Brocken 1994 verließen, konnten wir dann mit dem Abriss des Militärcamps, der Radome, alter Garagen und diverser Grenzbefestigungsanlagen beginnen (vgl. KARSTE et al 2001).
Von 53.000 m2 bebauter und versiegelter Fläche sind 2014 nur noch etwa 10.000 m2 bebaut und versiegelt.
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38855 Wernigerode | Sachsen-Anhalt