Wenn Simon Straetker erzählt, geht von ihm eine energetische Ruhe aus, die erdet und mit Tatendrang füllt. Mit dieser besonderen Ruhe wartet er gelassen 3 Stunden, bis der Frosch einen Blick wagt, der Vogel sich in die Luft schmeißt oder der Auerhahn mit stolzer Brust den Platzhirsch mimt. Das sei gerade das Schöne beim Filmen in der Natur: Es brauche Zeit.
Diese Zeit nimmt Straetker sich und ist dabei unglaublich produktiv: Über 120 Kurzfilme, Dokumentationen und Werbekampagnen zählen zu seinen Arbeitsergebnissen der letzten drei Jahre. Und diese sind oft preisgekrönt. Sein Film H2OCHSCHWARZWALD erhielt neben dem Bürgerpreis des Deutschen Naturschutzpreises und dem Jugendfilmpreis Baden-Württemberg auch die Auszeichnung zum UN-Dekade-Projekt.
Filmen sieht Straetker als Chance, die Welt aus ganz verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. Und seine Art, die Leute für die Natur zu begeistern (und so vielleicht auch langfristig für deren Schutz zu gewinnen). Bei ihm war es ähnlich, damals als Teenager. Auf einem 3-wöchigen Segelabenteuer mit dem Entdecker und Umweltschützer Mike Horn wurde Simon Straetker durch die Schönheit der Natur, wie er selbst sagt „vom Abenteurer zum Naturschützer“. Noch heute arbeitet er beim gemeinnützigen Verein Pangaea Project mit: Als Creative Director versucht er – ganz bescheiden – „seinen kleinen Teil Gutes in der Welt zu tun“.
Sein jüngstes Projekt „Abenteuer Schwarzwald“ setzt ebenfalls bei dem Gedanken an, dass man schützt, was man kennt und liebt. Straetker ist Teil eines Teams junger Fotografen und Filmemacher, die mit einer Kurzfilmreihe und einer Fotoserie die Schönheit und (biologische) Vielfalt des Nationalparks Schwarzwald bekannt machen wollen. Teil des Projekts war auch ein Jugendcamp unter Beteiligung des Pangaea Projects. Straetker selbst kannte den Nationalpark vor „Abenteuer Schwarzwald“ kaum und entdeckte hier in seiner Heimat verblüffende Parallelen zu faszinierenden Orten auf der ganzen Welt, z. B. Neuseeland.
Immer wieder strahlt Straetker – neben der Liebe zum Filmemachen – einen tiefen Respekt für die Natur aus. Für ihn ist sie „immer schön“. Und weil ihm bewusst ist, dass Gutes seine Zeit braucht, weiß er besonders berührende Augenblicke zu schätzen: Denn statt immer weiterzudrehen, schaltet er die Kamera in wirklich schönen Momenten auch einfach mal ab.
4-minütiger SWR-Film zu Simon Straetker
Film H2OCHSCHWARZWALD, der als UN-Dekade-Projekt ausgezeichnet wurde.
Zur Website von Simon Straetker