Die Lebensraumtypen in Deutschland schwinden. Laut der Roten Liste der Biotoptypen von 2017 sind zwei Drittel der in Deutschland vorkommenden Biotoptypen gefährdet. Das BfN hat sich in einer aktuellen Untersuchung mit den Ursachen für diese Gefährdung beschäftigt. Ergeben hat die Analyse, dass die Gefährdung der Lebensraumtypen weiter fortschreitet. Hauptursache dafür ist die intensive Landwirtschaft, die vor allem Offenlandbiotoptypen, wie Wiesen und Weiden, verdrängt.
BfN-Präsidentin Prof. Dr. Beate Jessel sieht dringenden Handlungsbedarf bei Politik und Verwaltung, „[...] stärker auf eine naturverträglichere Landnutzung hinzusteuern und zugleich die Folgen des Klimawandels zu begrenzen.“ Der Schutz und die Pflege gefährdeter Lebensraumtypen seien nicht ausreichend. „Es gilt vielmehr, an den Ursachen anzusetzen, wie der konsequenten Verminderung von Nährstoffeinträgen, insbesondere bei Stickstoff, und einer Umsteuerung in allen Bereichen der Landbewirtschaftung hin zu nachhaltigen Nutzungen. Ebenso ist die Verschmutzung von Oberflächengewässern zu reduzieren sowie der Wasserhaushalt von Feuchtgebieten und Mooren zu verbessern. Auch die Besucherlenkung in aus Naturschutzsicht sensiblen Bereichen gilt es vielerorts zu optimieren", so die Präsidentin des BfN.
Trotz dieser alarmierenden Analyse sind auch positive Entwicklungen erkennbar: Bei Biotoptypen der Fließgewässer sind – aufgrund der seit dem Jahr 2000 gültigen EU-Wasserrahmenrichtlinie – Verbesserungen erkennbar.
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