- UN-Dekade
- Die UN-Dekade Biologische Vielfalt
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- Biologische Vielfalt
- Konvention über die biologische Vielfalt (CBD)
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Biologische Vielfalt ist für die ländlichen Räume in Deutschland ein wichtiger Entwicklungs- und Standortfaktor. Eine Herausforderung für den Erhalt intakter Landschaften und Lebensräume liegt in der Akzeptanz von naturfreundlichen Bewirtschaftungsformen bei den Landwirten. In diesem Zusammenhang erläuterte Prof. Dr. Karl-Heinz Erdmann, Fachgebietsleiter im BfN, in seiner Einführung, dass ländliche Regionen von den unterschiedlichen Formen der extensiven Weidewirtschaft ebenso profitieren wie vom Wander- und Radtourismus, der auf intakte, vielfältige Landschaften setzt.
Aus Sicht des Umweltbeauftragten des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Eberhard Hartelt, ist die Kooperation mit der Landwirtschaft über Agrarumweltprogramme und Vertragsnaturschutz der erfolgreichste Weg, die Vielfalt von Arten und Biotopen zu erhalten. Als Koordinator des Verbundprojektes „Lebendige Agrarlandschaften – Landwirte gestalten Vielfalt“ engagiert sich der DBV daher für den Erhalt und die Förderung der Vielfalt von wildlebenden Tieren und Pflanzen in Agrarlandschaften. Das Projekt wird vom Bundesumweltministerium im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt gefördert.
Im Fokus der UN-Dekade Biologische Vielfalt stehen 2015/2016 u. a. ländliche Regionen und Landwirtschaft. Einige Modellprojekte in diesem Themenbereich bieten hervorragende Impulse für die ländliche Entwicklung. Thomas Muchow, Geschäftsführer der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft, stellte z. B. die Initiative zur Naturschutzberatung rheinischer Obstbauern vor. Diese wurde im Anschluss als Projekt der UN-Dekade ausgezeichnet. Dazu Prof. Dr. Erdmann, Mitglied der UN-Dekade Fachjury: „Die biologische Vielfalt in Deutschland profitiert besonders von naturfreundlichen Methoden im landwirtschaftlichen Anbau. Wenn die Erzeuger durch nahestehende Verbände dazu naturschutzfachlich beraten werden, stößt das meist auf eine hohe Akzeptanz.“
In der abschließenden Podiumsdiskussion ging es v. a. um Schwerpunkte und Ansätze für den Erhalt und die nachhaltige Nutzung der biologischen Vielfalt. Verstärkte Aktivitäten dazu müssten insbesondere in den noch intakten artenreichen Grünlandlandschaften erfolgen sowie den vielen Ackerlandschaften mit ihren Verlusten bei den Feldvogel-Populationen. Wichtig ist für die Landwirte, etwaige Einkommensverluste auszugleichen und/oder funktionierende Wertschöpfungsketten für hochqualitative Biodiversitätsprodukte zu realisieren.
Als schwierig wurden die Akzeptanz bei Verbrauchern und die Begrenzung auf Nischenprodukte angesehen. Allerdings gebe es auch gute Beispiele mit großen Handelsketten und Regionalmarken. Die UN-Dekade Biologische Vielfalt bietet in diesem Zusammenhang ein gutes Instrument, um das Engagement von Landwirten und ländlichen Initiativen zu würdigen, bekannter zu machen und vorbildliche Beispiele zu verbreiten.
Dr. Helmut Born (Deutsche Stiftung Kulturlandschaft), Dr. Jürgen Metzner (Deutscher Verband für Landschaftspflege), Eberhard Hartelt (Deutscher Bauernverband), Florian Schöne (Deutscher Naturschutzring), Arno Todt (nova-Institut), Prof. Dr. Karl-Heinz Erdmann (Bundesamt für Naturschutz)
Eberhard Hartelt (Deutscher Bauernverband), Florian Schöne (Deutscher Naturschutzring) (verdeckt), Dr. Helmut Born (Deutsche Stiftung Kulturlandschaft), Dr. Jürgen Metzner (Deutscher Verband für Landschaftspflege), Arno Todt (nova-Institut)
Thomas Muchow (Stiftung Rheinische Kulturlandschaft)